km 50,31 - Hermeskeil
Der Bahnhof Hermeskeil zu Staatsbahnzeiten (KPEV, DR/DRG, DB, DB AG) Abb: Der Bahnhof Hermeskeil in den Jahren zwischen Inbetriebnahme der Hunsrückbahn und Gründung der deutschen Reichsbahn Die Geschichte des Bahnhofs Hermeskeil als Verknüpfungspunkt zwischen Hochwaldbahn (Ruwertalbahn) und Hunsrückbahn (auch als Hunsrückquerbahn bezeichnet) wurde für den Zeitraum von der Bahneröffnung bis zum Ende der Betriebsführung durch die DB Netz AG auf unserer Partnerseite www.hunsrueckquerbahn.de umfassend geschildert: Bahnhof Hermeskeil Bahnbetriebswerk Hermeskeil (Derzeit ist die
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Die Entwicklung des Bahnhofs Hermeskeil nach der Übernahme durch eine Privatbahn Die Hochwaldbahn-Gruppe als im Personen- und Güterverkehr tätige bzw. tätig gewesene Nichtbundeseigene Eisenbahn (NE) hat ihren Sitz im Anbau des Empfangsgebäudes. Hier befanden sich bis zur Insolvenz und anschließenden Abwicklung der verschiedenen Unternehmen der Hochwaldbahn-Gruppe Verwaltung, Sozialräume und Werkstatt (zur Werkstatt s.u.). Zum 01.04.2004 übernahm die Hochwaldbahn-Gruppe auf Pachtbasis die Bahnlinie Hermeskeil (einschließlich) bis Türkismühle (ausschließlich) von der DB Netz AG. In der Folge wurde der Güterverkehr reaktiviert (s.u.). Das Gleisbild des Bahnhofs Hermeskeil war zum Zeitpunkt der Übernahme der Infrastruktur bereits stark vereinfacht worden. So war das ehemalige Bahnbetriebswerk Hermeskeil bereits zum privat betriebenen Dampflokmuseum Hermeskeil umgewandelt worden. Auch die Gleisanlagen im eigentlichen Bahnhofsbereich waren bereits stark vereinfacht worden. So wurde u.a. die doppelte Gleisverbindung zwischen den Streckengleisen nach Trier und Morbach entfernt, wie der Vergleich der Gleispläne aus den Jahren 1991 bzw. 2006 (s. rechts) und 1954, 1959 oder 1963 zeigt. Im Zuge der Bauarbeiten für die Einführung des Ruwer-Hochwald-Radweges nach Hermeskeil wurden weitere Änderungen vorgenommen. So wurde die Eisenbahnüberführung im Nordkopf des Bahnhofs Hermeskeil soweit umgebaut, dass diese neben den Bahngleisen auch den Radweg aufnehmen kann (s. Bild rechts). Der Radweg verläuft hier auf dem Planum des ehemaligen Gleises zu den Anschlüssen Piepenstock und Flachsrösterei (s. z.B. Gleisplan 1963 und Gleisplan Anschlüsse). Zusätzlich musste aus Sicherheitsgründen ein Zaun zwischen Radweg und Gleisanlage errichtet werden. Die alte Fußgängerunterführung als Zugang zum Bahnsteig der Gleise 2 und 3 (s. Bild links oben) ist im Jahre 2010 ebenfalls im Zuge der Errichtung des Ruwer-Hochwald-Radweges verfüllt worden, da der Radweg heute über die Fläche des ehemaligen Treppenabgangs verläuft. Der Zugang zum Bahnsteig der ehem. Museumsbahn sowie zum Dampflokmuseum erfolgt heute über einen neu errichteten schienengleichen Überweg (s. Bild rechts).
Reaktivierung des Güterverkehrs Der Güterverkehr auf der Hochwaldbahn bestand in den letzten Jahren der Betriebsführung durch die DB aus der regelmäßigen Bedienung der Firma Diehl (Munitionsfabrik) in Mariahütte sowie der Bedienung der Kaserne Hermeskeil (Räder- und Kettenfahrzeuge) über die hierfür sogar nachträglich errichtete Verladerampe an Gleis 11 (vgl. Gleisplan 2007 mit z.B. Gleisplan 1963) sowie Holzverkehr mit Verladung im Holzbahnhof Hermeskeil (Gleise 23 bis 25). Gegen Ende der 1990er Jahre wurde der Bahntransport der Firma Diehl eingestellt. Der Bundeswehrstandort Hermeskeil wurde vollständig aufgegeben, so dass es auch keine Militärtransporte von und nach Hermeskeil mehr gab. Der Holzverkehr war zu diesem Zeitpunkt bereits auf den LKW abgewandert, so dass sich die DB dazu entschloss, die Strecke abzugeben bzw. still zu legen. Nach der Übernahme der Strecke durch die Hochwaldbahn-Gruppe wurde der Holzverkehr wieder reaktiviert. Hierfür musste zunächst der Holzbahnhof wieder instand gesetzt werden, so dass der erste Holzzug nach der Reaktivierung des Güterverkehrs am 22.09.2004 wieder verkehren konnte (Bild links). Die Holzverkehre waren "Spotverkehre", die als Sonderzüge eingelegt wurden und daher zu einem stark schwankenden Verkehrsaufkommen führten. Neben den Holzverkehren war auch die Abstellung momentan nicht benötigter Güterwagen verschiedenster Eigentümer immer wieder zu beobachten. Für langfristige Abstellungen wurden im Allgemeinen die Gleisanlagen des Bf Nonnweiler sowie der Ausweichanschlussstelle Eckelhausen genutzt. Lediglich nur kurzfristig abgestellte Güterwagen wurden auch in Hermeskeil abgestellt. Rechts im Bild ein Zug mit Schwellentransportwaggons einer Gleisbaufirma. Im Anhang finden Sie noch einige Galerien zum Thema Holzzüge in Hermeskeil: Die Hochwaldbahn-Gruppe betrieb am Standort Hermeskeil eine Eisenbahnfahrzeugwerkstatt, die sich aus kleinen Anfängen als Freiluftwerkstatt zu einer Werkstatt entwickelte, die auch Fahrzeugvollaufarbeitungen (hauptsächlich Schienenbusse) und Unfallinstandsetzungen (Fahrzeuge bis zur Größe einer V 100) sowie Neulackierungen anbieten konnte. Zum Jahreswechsel 2004/05 wurde für die Werkstatt eine moderne Leichtbauhalle beschafft, nachdem zuvor ein Zelt als provisorischer Wetterschutz diente. Mit dem Ankauf eines Teils des Empfangsgebäudes einschließlich des ehemaligen Güterschuppens im Jahre 2006 konnten die Schreinerwerkstatt, die mechanische Werkstatt und Schlosserei sowie das Ersatzteillager in den früheren Güterschuppen verlagert werden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt besaß die Hochwaldbahn-Gruppe eine leistungsfähige Werkstatt am Standort Hermeskeil, die fast alle Arbeiten an Dieselfahrzeugen bis zur Größe einer V 100 durchführen konnte. Leider war es für die Hochwaldbahn-Gruppe nicht möglich für die Leichtbauhalle eine dauerhafte Genehmigung zu erhalten, so dass schließlich große Teile der Eisenbahnfahrzeugwerkstatt in das ehemalige Bahnbetriebswerk Zittau verlagert wurden. Dieses Bw war als Folge des Engagements im Schienen-Personen-Nahverkehr im Raum Zittau von der Hochwaldbahn-Gruppe erworben worden. Bis 2012 wurde noch die laufende Instandhaltung der HWB-Fahrzeuge (in erster Linie Schienenbusse und V 60 D) in Hermeskeil durchgeführt. Zusätzlich verblieb auch noch bis zur Betriebseinstellung die wiederkehrende Schulung der Mitarbeiter am Standort Hermeskeil.
Betriebseinstellung zum 31.08.2012 und Ausschreibung nach § 11 AEG Schließlich kam jedoch mit dem 31.08.2012 das Auslaufen der bisherigen Konzession. Es hätte bei der Landeseisenbahnaufsicht in Mainz ein Antrag auf Verlängerung der Konzession gestellt werden müssen, jedoch war gleichzeitig auch das Nutzungsende der Talbrücke über den Lösterbach in km 51 durch den Brückensachverständigen festgestellt worden. Es wurden anschließend die Kosten für einen Neubau der Brücke sowie für eine Behelfskonstruktion, die noch max. 10 Jahre Betrieb mit eingeschränkter Tragfähigkeit ermöglicht hätte, untersucht. Die Kosten für den Neubau beliefen sich auf rund 900.000 €, für die Behelfskonstruktion ca. 35.000 €. Da der Infrastrukturbetreiber (Hunsrückbahn e.V.) nicht in der Lage war, die Kosten eines Neubaus in Höhe von ca. 900.000 € zu schultern, wurde der rheinland-pfälzischen Landeseisenbahnaufsicht die Behelfskonstruktion vorgeschlagen. Jedoch wurde diese neuerliche Behelfskonstruktion an der sowieso nur aus einer Nachkriegs-Behelfskonstrktion bestehenden Brücke als im wahrsten Wortsinne nicht tragfähigen Lösung verworfen. Da eine Verkürzung der Strecke auf den saarländischen Streckenanteil Bierfeld - Türkismühle (a) als nicht zielführend angesehen wird (Die Fahrgäste stiegen zu geschätzten 90 % in Hermeskeil zu.), blieb somit nur noch die Aufgabe des Museumsbahnverkehrs und Rückgabe der gepachteten Infrastruktur an die DB Netz AG, was die Stilllegung der Strecke Hermeskeil - Türkismühle (a) einschließt. |
Hermeskeil - BierfeldDirekt nach dem Verlassen des Bahnhofes Hermeskeil wird die Straße, die unter anderem ins Lösterbachtal führt, mittels einer gemauerten Straßenüberführung unterquert. Der anschließende Streckenabschnitt Hermeskeil - Bierfeld verläuft auf ganzer Länge (6,5 km) ungefähr auf halber Höhe in Hanglage im Lösterbachtal. Das Lösterbachtal ist in diesem Abschnitt stark bewaldet, so dass die Hanglage bei einer Fahrt mit dem Zug gar nicht auffällt. Im Streckenverlauf wird zweimal die Talseite gewechselt, was den Bau entsprechender Talbrücken notwendig machte. Der erste Seitenwechsel erfolgt in km 51 mit Hilfe der Lösterbachtalbrücke 1: Im weiteren Verlauf verbleibt die Hochwaldbahn auf der westlichen Talseite und überquert dabei diesen Wegedurchlass: Kurz darauf wird der einzige Bahnübergang in diesem Streckenabschnitt überquert, der am Fuße der Bundesautobahn A 1 liegt: Kurz darauf wechselt die Hochwaldbahn wieder die Talseite mittels der Lösterbachtalbrücke 2. Diese Brücke markiert gleichzeitig den Wechsel von Rheinland-Pfalz zum Saarland: Im weiteren Verlauf wird noch die Bundesautobahn A 1 unterquert: Schließlich ist der Bahnhof Bierfeld erreicht: |