Die 1858 bis 1860 in Abschnitten in Betrieb genommene
Rhein-Nahe-Bahn
sollte gemäß der ursprünglichen Planung
auch die Stadt Birkenfeld
(Nahe) tangieren. Tatsächlich wäre so jedoch eine sehr aufwändige Trassierung entstanden, so dass auf den Anschluss Birkenfelds verzichtet wurde. In einer Planänderung wurde von der Rhein-Nahe-Eisenbahngesellschaft eine Stichbahn von Neubrücke (Nahe) nach Birkenfeld (Nahe) projektiert. Da Birkenfeld bis 1937 zum Großherzogtum Oldenburg gehörte, war hierzu ein Staatsvertrag zwischen Königreich Preußen und Großherzogtum Oldenburg erforderlich. Letztlich wurde diese Planung jedoch durch die Rhein-Nahe- Eisenbahngesellschaft aufgrund finanzieller Schwiergikeiten nie umgesetzt. Die Stadt Birkenfeld sah daraufhin ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung gefährdet und versuchte selbst eine Stichbahn zu finanzieren, was jedoch erst im zweiten Anlauf unter Federführung des Bürgermeisters Eissel gelang mit der Konzessionserteilung am 02.12.1879 sowie der Inbetriebnahme der rund 5 km langen Strecke am 15.10.1880. Die Privatbahn firmierte zu dieser Zeit unter dem Namen "Birkenfelder Zweigbahn", wobei die Betriebsführung einschließlich Stellung von Personal und Fahrzeugen an die Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung (KPEV) bzw. später Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) vergeben wurde. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft verzichtete aufgrund des schwachen Verkehrs auf eine Erneuerung des 1932 auslaufenden Betriebsführungsvertrages, so dass die bereits damals defizitäre Bahn in Eigenregie weiterbetrieben werden musste. Hierzu wurde von der Stadt Birkenfeld, der DEGUSSA AG, der Birkenfelder Ton- und Ziegelwerke GmbH und der Holzhandlung Hammerstein zum 31.12.1933 die Birkenfelder Lokalbahn GmbH gegründet. Die DEGUSA AG betrieb ein Werk in Brücken von dem mittels einer schmalspurigen, in der Straße verlegten Schleppbahn die Verbindung zur Birkenfelder Eisenbahn im Bahnhof Birkenfeld hergestellt wurde, während die anderen beiden Gesellschafter direkt am Bahnhof Birkenfeld ihren Sitz hatten. Mit der neuen Betriebsführung stellte sich auch der wirtschaftliche Aufschwung ein, der im wesentlichen auf die Transporte für die Gesellschafter sowie bis zu 11 Personenzugpaare täglich aufbaute. Auch frühe Rationalisierungsmaßnahmen, wie der Einsatz eines Wismarer Schienenbusses ("Schweineschnäuzchen") ab 1938, trugen zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Nach Ende des zweiten Weltkrieges verlor die Birkenfelder Lokalbahn einen Großteil ihres Verkehrs, da die Handelsbeziehungen der ortsansässigen Unternehmen sowie der Personenverkehr in das wirtschaftlich und politisch abgetrennte Saargebiet unterbrochen waren. Erst in den 1950er Jahren war die Krise der mittlerweile in "Birkenfelder Eisenbahn GmbH" umbenannten Bahn überwunden. Wesentlich zur Gesundung des Unternehmens hatte neben der Versorgung der in Birkenfeld errichteten Wohnsiedlungen des amerikanischen Militärs der Anschluss zur "Gewerkschaft Brunhilde" beigetragen. Während des zweiten Weltkrieges sollte unmittelbar südlich des Bahnhofgeländes Neubrücke ein Zweigwerk der Deutschen Eisenwerke AG (DEW) zur Produktion von Fahrgestellen und Achsen für die Rüstungsindustrie von Zwangsarbeitern des KZ-Außenlagers Neubrücke errichtet werden. Auf dem Gelände dieses nicht fertiggestellten Werkes wurde die einzige Anlage zur Aufbereitung von Uranerzen zu Yellow Cake in Westdeutschland eingerichtet ("Urananlage Ellweiler"). Die in späteren Jahren in die Kritik geratene Anlage wurde 1961 in Betrieb genommen und verarbeitete bis 1989 Uranerze aus der Region sowie aus anderen westdeutschen oder französischen Lagerstätten. Betreiber der Anlage war die Bergbaufirma Gewerkschaft Brunhilde GmbH, so dass das Anschlussgleis als Anschluss "Gewerkschaft Brunhilde" bei der Birkenfelder Eisenbahn bezeichnet wurde. Im Personenverkehr ergab sich die in den 1950er und 1960er Jahren mit dem Wirtschaftswunder und der beginnenden Individual- motorisierung typische Entwicklung mit Einrichtung eigener im wesentlichen paralleler Buslinien ab 1955 und schließlicher Einstellung des Personenverkehrs am 31.12.1962. Ein massiver Einschnitt in die Güterverkehrsleistungen bedeutete 1967 die Stilllegung des DEGUSSA-Werkes in Brücken. In der Folge schied 1968 die DEGUSSA als Gesellschafter bei der Birkenfelder Eisenbahn GmbH aus. Aufgrund des rückläufigen Verkehrs schieden in der Folge auch die beiden anderen Gesellschafter aus, so dass die Birkenfelder Eisenbahn GmbH vollständig im Besitz der Stadt Birkenfeld verblieb. Der Güterverkehr schrumpft auf ein nur mäßig ausgelastetes Güterzugpaar am Tag in den 1970er Jahren. Hieran konnte auch das 1979 errichtete Anschlussgleis zum neuen Industriegebiet Hoppstädten mangels Inanspruchnahme durch die angesiedelten Firmen nichts mehr ändern. 1987 und 1989 schieden die Ziegelei Birkenfeld sowie die Gewerkschaft Brunhilde infolge Schließung der Betriebe als Güterverkehrskunden aus, so dass der Güterverkehr fast zum Erliegen kam. Die unausweichliche Gesamtstilllegung kam am 30.09.1991. Ihr folgte der Abbruch der Eisenbahn-Infrastruktur und die Errichtung eines Radweges auf der Trasse. Selbst die Omnibuskonzession wurde 1990 an private Anbieter abgegeben. |
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