km 56,90 - Bierfeld
Der Bahnhof
Bierfeld ist
geradezu der Prototyp eines kleinen Landbahnhofs. Er bestand aus einem
Durchgangsgleis mit Bahnsteig für den Personenverkehr sowie
einem Ladegleis mit Ladestraße und Seitenrampe. Schaut man
sich den Gleisplan genauer an,
so lässt
sich vermuten, dass
früher an der Verlängerung des Ladegleises eine
kombinierte Kopf- und Seitenrampe vorhanden war. Die Seitenrampe die
auf der Skizze dargestellt ist, war ein moderner Betonbau, der 1964 mit
der Nutzung Bierfelds als Ladestelle für die Fa. Diehl
(Zweigwerk Maasberg) [11] als Ersatz für die
ursprüngliche
Kopframpe errichtet wurde. Anders würde auch der Gleisstumpf
keinen Sinn ergeben, da
dieser als Abstellgleis zu kurz ist
und als reiner Gleisstumpf einer Schutzweiche zu lang ist. Auch ergibt
der auf den Plänen von 1897 dargestellte Bahnübergang
am nördlichen Bahnhofskopf erst im Zusammenhang mit einer
Laderampe
einen Sinn.
Später wurde neben der Kopframpe auch der
Bahnübergang im Nordkopf des Bahnhofs aufgelassen und durch
einen
Bahnlängsweg ersetzt, wie es die Bahnhofsskizze mit Stand 1982
zeigt. Daneben zeigt
diese Skizze
auch, dass das Ladegleis nicht die
Funktion eines Kreuzungs- oder Überholgleises
erfüllen konnte, da es in Richtung Nonnweiler durch eine
örtlich
bediente Gleissperre gesichert war und Richtung Hermeskeil durch die
Schutzweiche mit Stumpfgleis gesichert war.
Dementsprechend konnten keine Zugein- oder Ausfahrten in/aus dem
Ladegleis erfolgen. D.h. die
Übergabe von Nonnweiler fuhr, da der Bahnhof Bierfeld
entsprechend der Skizze von 1982 über keinerlei weitere
signaltechnische Einrichtungen verfügte, als Sperrfahrt nach
Bierfeld, verteilte ihre Wagen an die Ladestraße und die
Rampe, während
die nicht
für Bierfeld vorgesehenen Waggons
in dieser Zeit das
Streckengleis blockierten. Anschließend kehrte die
Übergabe nach Nonnweiler zurück oder verkehrte weiter
bis Hermeskeil
und erst nach Ankunft der Übergabe konnte das
Streckenstück Hermeskeil - Bierfeld - Nonnweiler wieder
für andere
Züge freigegeben werden. Häufig wurden in Bierfeld
Güterwaggons am Ladegleis bereitgestellt, die eigentlich
für die Firma Diehl (Zweigwerk Maasberg)
vorgesehen waren. Diese Bedienung leif von 1964 bis 1990, danach wurde
die Verladung in das Diehl-Hauptwerk Mariahütte verlegt.
Ursprünglich hatte Bierfeld bereits 1959 seine
Abfertigungsbefugnisse im Güterverkehr verloren [11].
An
Gebäuden waren ursprünglich das
Empfangsgebäude mit
angebautem Güterschuppen mit Laderampe sowie ein separates
Gebäude als Stall und Toilette
vorhanden. Das Toilettengebäude wurde später in einen
Lagerschuppen/Stall
umgebaut und dient heute als Garage. Daneben war
für den Güterverkehr ursprünglich noch ein
Lademaß
vorhanden sowie die bereits oben erwähnte Rampe.
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