km 33,43 - Schillingen
In Kilometer
33,43 (Mitte
Empfangsgebäude) ist der Bahnhof Schillingen erreicht. Der
Bahnhof Schillingen liegt im Tal der Ruwer in der Ortslage Niederkell,
welche über die
Bahnhofstraße mit dem wesentlich größeren
und daher namensgebendem Ort Schillingen verbunden ist.
Direkt in der
Ausfahrt des Bahnhofs Schillingen in Richtung Kell wird auf einer
Betonbogenbrücke die Ruwer überquert - s. Abschnitt
"Strecke Schillingen - Kell"
Der
Gleisplan aus dem Jahre 1907 zeigt, dass die ursprüngliche
Haltestelle nur aus dem Durchfahrgleis mit Bahnsteig sowie aus dem
beidseitig angeschlossenen Freiladegleis und einem Stumpfgleis mit
Rampe bestand. Die Planungen aus dem Jahre 1907 zeigen (in rot) die
Erweiterung um ein Kreuzungsgleis mit Zwischenbahnsteig mit
entsprechender Verlängerung der Bahnhofsanlage sowie die
Ausrüstung mit Einfahrsignalen für
planmäßige Kreuzungen. Für die
Verlängerung der Bahnsteige musste auch der
Bahnübergang verlegt werden - man findet heute noch die hier
dargestellte Kurve in der Straße.
Dieser
Gleisplan blieb bis auf Kleinigkeiten Jahre lang unverändert.
Erst die Errichtung des Gleisanschlusses der Fa. August Bilstein
brachte zwei zusätzliche Stumpfgleise, wie auf dem Plan
dargestellt. Neben der
Gleisplanskizze
der Bahnmeisterei
Trier aus dem Jahre 1960 ist auch die
Bedienungsanweisung dieses Gleisanschlusses erhalten geblieben. Sie
finden die Bedienungsanweisung nach Anklicken des Gleisplanes und
Benutzung des "Weiter"-Feldes im Bild (Maus ggf. etwas bewegen im Bild).
Die Bedienung des Werkes
erfolgte zunächst von Trier aus mit den
planmäßigen Nahgüterzügen. Nach
Einstellung des
Personenverkehrs (1981) wurde die Strecke zwischen Zerf und Schillingen
jedoch planmäßig nicht mehr befahren, so dass die
Bedienung mit 212 von Hermeskeil her durchgeführt wurde. Das
Bild oben zeigt 212 197 bei der Bedienung des Anschlusses Anfang der
1980er Jahre.
Das
Empfangsgebäude des Bahnhofs Schillingen zeigt einen anderen
Baustil als z. B. die Bahnhöfe Ruwer, Pluwig, Zerf oder Kell,
dennoch ist auch diese Bauform nicht ganz untypisch für die
Region und wird z.B. auch in Schweppenhausen verwendet.
Ursache für den abweichenden Baustil ist die
nachträgliche Errichtung. Die beiden 1980 oder 81
aufgenommenen
Bilder zeigen neben dem Empfangsgebäude, das hier als EG
bereits
außer Dienst war, auch seinen "Nachfolger" - der an eine
Bushaltestelle erinnernde Unterstand direkt neben dem Betonschalthaus
für die Bahnübergangssteuerung.
Das
Betonschalthaus
war
notwendig geworden nach der im Zuge der Umstellung
auf Zugleitbetrieb
(ca. 1963) durchgeführten Auflassung des Stellwerkes im
Empfangsgebäude (im Anbau). Mit dem Stellwerk entfielen auch
die
im Gleisplan 1907 eingezeichneten Einfahrsignale und wurden durch die
üblichen Trapeztafeln ersetzt. Zunächst war die
Technik für die Rückfallweichen wahrscheinlich noch
im EG installiert, bevor dann in den 1970er Jahren das auf den Bildern
deutlich zu erkennende Betonschalthaus auf dem Bahnsteig für
die Technik der Rückfallweichen errichtet wurde. Zum
30.05.1981 endete schließlich der Personenverkehr in
Schillingen.
Neben
der Bedienung des Anschlusses Bilstein verblieben in den 1980er Jahren
nur noch die Militärzüge vom und zum Standort
Hermeskeil. Diese Truppentransporte waren zeitweise recht umfangreich,
wie z.B. auf den hier gezeigten Fotos aus dem Jahre 1985.
Zur
Bespannung zweier Militärzüge ab Hermeskeil fahren
hier
insgesamt vier 215er des Bw Trier als Leerfahrt nach Hermeskeil. Bevor
die 215er ihre Ziel Hermeskeil erreichen können,
müssen sie
hier jedoch mit einem beladenen Militärzug (geführt
von einer
Doppeltraktion 212) kreuzen. Wie auf den Bilder deutlich zu erkennen
ist wurde zwischen 1982 und 1985 das Mittelgleis (das
ursprüngliche Streckengleis - s. Gleisplan 1907!) und das
Empfangsgebäude abgerissen!
In den 1990er
Jahren kam
dann nach der Auflassung des Gleisanschlusses der Rückbau bis
auf das Durchgangsgleis und damit faktisch das Ende des Bahnhofs
Schillingen, der von da an maximal noch als Haltepunkt gelten konnte. Sogar die
Blinklichtanlage am Bahnübergang wurde durch eine vom
Zugpersonal zu
bedienende mechanische Schrankenanlage ersetzt. Die Bilder rechts verdeutlichen
die triste Stimmung im Februar 2000.
|