km 62,13 - Otzenhausen
Zum Bahnhof
Otzenhausen liegt bis jetzt noch kein Gleisplan vor.
Daher muss hier auf die
Aufmessungen nach dem Bahnbau 1897 bzw. nach dem zweigleisigen Ausbau
1911 (Aufmessung aus 1913) zurückgegriffen werden, wenngleich
diese durch die fehlenden Gleisverbindungen einige Unsicherheiten
bergen und somit das eine oder andere Detail offen bleibt:
Zusätzlich existiert
noch ein schematischer Streckenplan aus den Jahren 1962-64 mit
Eingangsstempel Bahnmeisterei Hermeskeil 1965:
Wie den
Plänen zu
entnehmen ist, war Otzenhausen zunächst mit mit einem
Hausbahnsteig sowie einem Zwischenbahnsteig ausgestattet. Das
Empfangsgebäude hatte einen angebauten Güterschuppen,
welchen wiederum durch eine Rampe ergänzt wurde. Wie es der
Plan von 1897 vermuten lässt, hatte Otzenhausen ein
Durchfahrgleis am Zwischenbahnsteig sowie eine Ausweich-/Kreuzungsgleis
am Hausbahnsteig. Zusätzlich noch ein Stumpfgleis, dass an der
Rampe endete und von nonnweilerer Seite her angebunden war. Neben dem
Empfangsgebäude mit Güterschuppen gab es noch die
Stallungen mit angebauter Toilette sowie ein Beamtenwohnhaus.
1913 nach dem
zweigleisigen
Ausbau sah der Bahnhof Otzenhausen deutlich
großzügiger aus. Jetzt gab es zwei Durchgangsgleise,
ein Ausweich-/Kreuzungsgleis sowie den Anschluss für den
Güteranlage. An den bestehenden Hochbauten
wie
Empfangsgebäude, Nebengebäude oder Beamtenwohnhaus
hatte sich nichts geändert. Neu war hingegen ein Stellwerk am
westlichen Bahnhofskopf sowie signalgesicherte Ein- und Ausfahrten.
Desweiteren wurde der 1897 noch als niveaugleicher
Fusswegübergang
ausgeführte Überweg im westlichen Bahnhofskopf jetzt
durch eine Brückenkonstruktion ersetzt und als Fahrweg
ausgebaut. Diese Brücke der Bauart "Walzträger in
Beton" wurde erst im Jahre 2007 abgerissen.
Sehr
früh wurde der
Bahnhof Otzenhausen von der Deutschen Bundesbahn rückgebaut.
Nachdem die Strecke in der Nachkriegszeit nach dem zweiten Weltkrieg
nur eingleisig wieder in Betrieb genommen wurde, wurde bereits im Jahre
1958 eine damals hochmoderne Blinklichtüberwachungsanlage der
Bauart Lo 1/57 am Bahnübergang über die
Straße von Hermeskeil nach Türkismühle
errichtet. Mit dieser Maßnahme konnte auf die
ständige Besetzung des Bahnhofs verzichtet werden. In der
Folge wurden sämtliche Gleise des Bahnhofs mit Ausnahme des
Durchgangsgleises und des einseitig von nonnweilerer Seite her
angeschlossenen ehemaligen Ausweichgleis, welches jetzt als Ladegleis
diente, abgebaut. Sogar die Hochbauten wurden
größtenteils abgerissen, so dass im oben
wiedergegebenen Plan aus dem Jahre 1965 der Bahnhof Otzenhausen bereits
zu einer Haltestelle (Haltepunkt mit angeschlossener Ladestelle)
degradiert ist. Anstelle der ursprünglichen Bahnsteige und des
Empfangsgebäudes musste nun ein einfacher Seitenbahnsteig
unmittelbar neben dem Bahnübergang ausreichen. Einzig das
Gebäude der Kohlen- und Brennstoffhandlung überstand
diese Abrisswelle und sorgte in den kommenden Jahren noch für
etwas Güterverkehr in Otzenhausen.
Heute ist von den
alten
Bahnbauten in Otzenhausen nichts mehr vorhanden,
Empfangsgebäude, Güterschuppen,
Nebengebäude, Kohlenhandlung, Stellwerk und selbst die
Brücke über die Bahngleise sind mittlerweile allesamt
abgerissen worden, so dass nichts mehr auf die einstige
Größe der Bahnanlagen hinweist. Selbst der als
Ersatz errichtete Bahnsteig am Bahnübergang ist mittlerweile
nicht mehr als solcher zu erkennen.
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